Mighty Dogs rutschen auf Platz zehn ab

Das hatte man sich beim ERV Schweinfurt anders vorgestellt. Statt Platz acht zur Halbzeit der Bayernliga-Vorrunde mit zwei Siegen über die Verfolger aus Geretsried und Waldkraiburg zu festigen, holten die Mighty Dogs aus beiden Partien nur einen Zähler und rutschten auf Platz zehn der Tabelle ab. Die Gründe für die beiden Niederlagen sind dabei sehr unterschiedlich. „In Geretsried war es einfach in allen Bereichen zu wenig“, befand ERV-Trainer Andreas Kleider, der seine Mannschaft einfach „nicht bereit“ sah. Das Ergebnis: Ein völlig verdienter 0:3-Rückstand nach einer halben Stunde, der dann trotz des zwischenzeitlichen Anschlusses durch Treffer des immer stärker werdenden Joseph Sides und von Nils Melchior eine zu große Hypothek darstellte.

„Mit der Reaktion der Mannschaft gegen Waldkraiburg war ich durchaus zufrieden“, betonte Kleider nach dem Penalty-Krimi gegen Waldkraiburg. Nicht aber mit dem Ergebnis. Denn das hielt am Ende nur einen Zähler für den ERV bereit, nachdem nur Joseph Sides einen von insgesamt fünf Schweinfurter Penaltys im Tor unterbringen konnte. Nun ist der finale Shoot-Out natürlich auch immer ein Glücksspiel. Schwerer wog, dass die Hausherren zuvor regelrechten Chancen-Wucher betrieben hatten. Da die Gäste aus Waldkraiburg hingegen Einladungen zum Toreschießen durch die Mighty Dogs ohne zu zögern angenommen hatten. So hatte ERV-Goalie Benedict Roßberg beim zwar strammen Schuss von Jan Loboda ziemlich freie Sicht, sodass der Schuss zumindest nicht unhaltbar schien. Vor dem 1:2 hatten die Schweinfurter eigentlich schon zweimal die Scheibe, schafften es aber nicht, sie aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Beim 1:3 ließen sich Kleiders Schützlinge dann gnadenlos auskontern, was diesen auf die Palme brachte: „Ich weiß nicht, wie oft ich das im Training oder vor den Spielen noch ansprechen soll, bis sie es kapieren!“ Positiv war hingegen, wie die Mighty Dogs sich Chance um Chance erspielten und trotz diverser Rückstände an das Comeback geglaubt und dieses auch geschafft haben. So nutzte Sides einen Fehlpass der Waldkraiburger im Aufbauspiel um auf 2:3 zu verkürzen ehe Lucas Kleider die vierte Überzahlsituation im Spiel kurz vor Ablauf der Strafzeit zum vielumjubelten Ausgleich nutzte. Der lange vermisste Verteidiger sicherte somit den einzigen Punkt des Wochenendes, der aber noch wichtig werden könnte. Denn der Kampf um Platz acht dürfte in dieser ausgeglichenen Liga in den kommenden 14 Spielen ein sehr enger werden.

ESC Geretsried – ERV Schweinfurt 5:3 (1:0, 2:1, 2:2)

Schweinfurt: Roßberg – Knaup, Ewald, Schäfer, Marquardt – Grüner, Hood, Sides, Melchior, Masel, Ostertag, Schlick, Asmus, Ja. Akers.
Tore: 1:0 (2.) Marek Haloda (Josef Reiter, Martin Köhler), 2:0 (27.) Matthias Hölzl (Xaver Hochstraßer, Michael Harrer), 3:0 (32.) Klaus Berger (Daniel Bursch, Florian Strobl 5-4), 3:1 (38.) Joseph Sides (Leonardo Ewald), 3:2 (41.) Nils Melchior (Simon Knaup), 4:2 (46.) Köhler (Benedikt May, Haloda 5-4), 5:2 (53.) Berger (Strobl, Bursch), 5:3 (60.) Knaup (Hood 5-4). Strafzeiten: 16/18 + 10 Sides. Schiedsrichter: R. Stenzel/F. Meineke (L. Knapp/M. Sowa). Zuschauer: 299.

ERV Schweinfurt – EHC Waldkraiburg 3:4 n.P. (0:1, 1:2, 2:0, 0:1)

Schweinfurt: Roßberg – Knaup, Ewald, Schäfer, Marquardt, Kleider – Grüner, Hood, Sides, Melchior, Masel, Ostertag, Schlick, Asmus, Ja. Akers.
Tore: 0:1 (9.) Jan Loboda (Florian Brenninger), 1:1 (21.) Hood (Knaup, Sides), 1:2 (27.) Loboda (Michal Popelka, Brenninger), 1:3 (29.) Popelka (Brenninger, Leon Judt), 2:3 (45.) Sides, 3:3 (57.) Lucas Kleider (5-4). Tor im Penalty-Schießen: 3:4 Popelka. Strafzeiten: 2/8 + 10 Lode. Schiedsrichter: A. Karl (A. Gawalik/J. Steinmann). Zuschauer: 424.

Bericht: Timo Pohlmann / Mainpost