30 Minuten reichen nicht

Auch im Derby in Amberg bleiben die Mighty Dogs weiterhin ohne den erhofften Sieg, auch wenn die Hoffnung darauf bis zum Ausgleich der Wild Lions in der 33. Spielminute durchaus berechtigt war. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigten die Schweinfurter Jungs ein gutes, sortiertes Spiel und erarbeiteten sich viele gute Chancen, die vom 0:1 Treffer durch Nils Melchior gekrönt wurden. Amberg drehte das Spiel nach dem Ausgleich schnell und steigerte dann den Druck, so dass der ERSC am Ende als verdienter Sieger vom Eis geht.

Das erste Drittel startete gleich mit einigem Tempo und mehreren guten Chancen für den ERV – nur der am ganzen Abend stark aufgelegte Torhüter der Wild Lions, Timon Bätge, hielt den ERSC beim 0:0. Nach knapp 5 gespielten Minuten kamen dann auch die Gastgeber zu einer guten Chance, als Walkom die Scheibe in den Slot auf Burcher spielte – dem gelang es jedoch nicht, Benni Roßberg zu überlisten. Im Lauf des Drittels ergaben sich auf beiden Seiten immer wieder gute Spielzüge und Torchancen, mit einem Chancenplus auf Schweinfurter Seite. Mit mehreren guten Möglichkeiten konnten auch die beiden aus Selb gekommenen Förderlizenzspieler Hermer und Klughardt auf sich aufmerksam machen. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte der ERSC nochmal Akzente, als Schwarz von der blauen Linie den Puck an den Pfosten setzte, und kurz darauf Pronath nach einem sehenswerten Zuspiel von Lavallee die Scheibe knapp am Schweinfurter Tor vorbeizog.

Auch in das zweite Drittel konnten die Jungs um Headcoach Semjon Bär und seinen Assistenten Tomas Kubalik stark starten, und erneut war es Timon Bätge, der die Gastgeber am Leben hielt. Zuerst bedient Tomas Cermak Alex Asmus, welcher jedoch an Bätge scheitert – dieser lässt den Puck abprallen, so dass Cermak die Möglichkeit zur Führung bereits auf der Kelle hatte. Bätge vereitelte den Schuss aber erneut mit einer Glanzleistung. Wenig später konnte Bätge dann jedoch das erste Mal überwunden werden: mit einem clever herausgespielten Angriff brachte Nils Melchior den ERV zur 0:1 Führung. In einer 2 auf 1 Situation legt Melchior den Puck zuerst nach links auf Dylan Hood, dieser hat ein Auge für den von hinten hereineilenden Kevin Heckenberger und spielt den Puck ab, statt direkt abzuziehen. Heckenberger hat dann viel Platz und spielt den Puck stramm auf den am Pfosten lauernden Melchior, der den Puck in den Maschen unterbringt. Eigentlich in Überzahl spielend, geraten die Dogs etwas später in eine 3 auf 1 Situation, Melchior gelingt es jedoch, seinen Schlittschuh an den Puck zu bekommen und damit einen Pass abzufangen, und entschärft damit eine brenzlige Situation, die bereits den 1:1 Ausgleich hätte bedeuten können. Wenig später war es dann dennoch soweit: Die Amberger Fans konnten erstmals an diesem Abend jubeln, denn Siller findet mit seinem Pass Köberle, der zu ungestört im Slot steht und im Anschluss erstmals Roßberg überwinden kann. Die Amberger bekamen durch den Treffer einen spürbaren Rückenwind und spielten danach mit mehr Nachdruck weiter, was den etwas verunsicherten Dogs zu schaffen machte. Während eines Schweinfurter Wechsels gelang den Wild Lions dann der nächste Treffer: An der blauen Linie lauernd wurde Walkom mit einem schnellen Eröffnungspass aus der Defensive bedient, und konnte sich im Anschluss im Alleingang gegen Roßberg durchsetzen. Das war im Spiel ein Schlüsselmoment, denn anschließend fanden die Mighty Dogs nicht mehr in das zuvor sauber geführte Spiel zurück und ließen sich vermehrt zu Fehlern hinreißen. So gelang es in der 40. Minute mehrfach nicht, die Scheibe in Unterzahl aus dem eigenen Drittel zu befördern – Amberg nutzte einen unsauberen Befreiungsversuch eiskalt aus, Krieger fing die Scheibe ab und schickte sie zu Köberle, der erneut im Slot stand und auf 3:1 erhöhte.

Im letzten Drittel konnten die Schweinfurter dann nicht mehr an die vorigen Leistungen anknüpfen und verloren zusehends Spielanteile an Amberg, die durch die Führung nun deutlich selbstbewusster auftraten. Zu Beginn setzte Tomas Cermak einen Schuss an den Pfosten und hätte die Dogs damit beinahe zurück ins Spiel gebracht, wenige Minuten später kombinierten Walkom und Lavallee jedoch sehenswert zum 4:1 Führungstreffer, spätestens an diesem Punkt zerfiel das Schweinfurter Spiel langsam aber sicher, und die Defensive geriet ins Wanken. Es dauerte lediglich drei Minuten, bis Kirchberger mit einer sehenswerten Körpertäuschung vor dem Tor Roßberg verladen und den Puck im Netz untergebracht hat. Walkom zeigte seine Klasse in der 51. Minute, als er 3 Schweinfurter Spieler schwindelig spielte und nur durch eine tolle Parade von Roßberg mit seinem Stock am Treffer gehindert werden konnte. Zwei Minuten vor Ende staubte Brunnert dann einen Rebound ab und erhöhte damit auf den Endstand von 6:1.

Der Sieg geht definitiv verdient nach Amberg, auch wenn das Ergebnis in seiner Höhe insbesondere der guten Leistung in der ersten Hälfte des Spiels nicht gerecht wird. Gelegenheit um sich endlich zu belohnen bekommen die Mighty Dogs am kommenden Sonntag, den 03.12. um 18 Uhr im heimischen Icedome. Zu Gast sein wird Tabellennachbar Pfaffenhofen.

STATISTIK:

Tore:

Stand Zeit Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
0:1 26:29 ERVS Melchior N. Hood D.
1:1 32:13 ERSC Köbele F. Siller P. Pielmeier A.
2:1 35:01 ERSC Walkom B. Lavallee K. Bätge T.
3:1 39:26 ERSC Köbele F. (5-4) Krieger D.
4:1 45:53 ERSC Lavallee K. Walkom B. Pronath M.
5:1 48:47 ERSC Kirchberger M. Siller P. Köbele F.
6:1 57:05 ERSC Pronath M. Walkom B. Silbermann M.

 

Strafen:

Amberg: 6 Min // Schweinfurt: 4 Min

Zuschauer: 611

Highlights: https://www.thefan.fm/mighty_dogs/details/Aitq3xgs/

Pressekonferenz: https://www.thefan.fm/mighty_dogs/details/GLYzHfzB/

VEREINT IN WEISS-BLAU.