Eiskalte Leidenschaft: 50 Jahre Ice Dome in Schweinfurt

Ein Bericht von Mario Landauer – pressepuls

Schweinfurt, ein Symbol deutscher Industriekraft, erstrahlt in einem Juwel sportlicher Leidenschaft und Gemeinschaftsgeist. Der Ice Dome feiert dieses Jahr sein 50. Jubiläum, ein Meilenstein, der nicht nur die Hingabe und Entschlossenheit der lokalen Eissportgemeinde widerspiegelt, sondern auch ein halbes Jahrhundert sportlicher Exzellenz und sozialer Zusammenkunft. In einem Gespräch mit Familie Dietmar, die sich bereits viele Jahre mit Herz für den Rollschuh- und Eissport einsetzt, erleben wir einen nostalgischen Blick in die Vergangenheit.

Der Aufbruch in eine neue Ära: von Rollschuhen zu Schlittschuhen

Der ERV Schweinfurt, ursprünglich 1934 als Rollsportverein gegründet, wandelte sich mit der Zeit zu einer Wiege des Eissports. In den frühen Tagen waren die Aktivitäten des Vereins auf Rollschuhlaufen beschränkt, aber das änderte sich, als der Eiskunstlauf in den Fokus rückte. Der Visionär Karl Emil Dietrich aus Wien brachte seine Leidenschaft für diesen Sport in den Verein ein und setzte sich mit voller Leidenschaft für den Bau einer eigenen Eisbahn ein. Sein Traum fand Unterstützung in Dr. Benndorf, dem damaligen Vorsitzenden, der durch seine Beziehungen zum Freistaat Bayern entscheidende finanzielle Mittel sichern konnte.

Der Traum wird Wirklichkeit: die Entstehung der ersten Eisbahn

Die Realisierung der ersten Eisbahn in Unterfranken war ein Großprojekt, getragen von der Solidarität und dem Einsatz der Vereinsmitglieder sowie der amerikanischen Gemeinde, die das Gelände vorbereitete. Die technische Innovation kam in Form von unterirdischen Rohren, durch die Ammoniak geleitet wurde, um die Eisfläche zu kühlen und damit eine längere Nutzung zu ermöglichen. Die Eisbahn, eine beeindruckende Fläche von 30 x 60 Metern, wurde von der Baufirma Pfister und der Mithilfe von Mitgliedern erbaut, ein Zeugnis des gemeinschaftlichen Willens und der Fähigkeit, Visionen in die Realität umzusetzen.

Von der Freiluftbahn zum Ice Dome: Eine Evolution des Eissports

Anfangs war die Eisbahn in Schweinfurt ein Spielball der Naturgewalten. Regnerische Tage ließen die sonst lebendige Eisfläche verwaist zurück, eine Herausforderung, die den Eifer und die Entschlossenheit der Gemeinschaft nur noch weiter entfachte. Im Jahr 2000 markierte ein bahnbrechender Fortschritt die Zukunft des Eissports in der Region: der entschlossene Bau einer überdachten Halle. Diese visionäre Entwicklung, getragen von der unerschütterlichen Unterstützung der lokalen Gemeinschaft und Sportenthusiasten, verwandelte den Ice Dome in eine Bastion der Beständigkeit – eine wetterunabhängige, ganzjährig betriebene Sportstätte, die eine neue Ära in Schweinfurts Eissport einläutete.

„Auch wenn wir manchmal an unsere Grenzen gekommen sind, wussten wir, dass wir all das für unsere Gemeinschaft tun“, so Wiltrud Dietmar, die sich seit vielen Jahren für den Eislauf- und Rollschuhverein Schweinfurt e. V. engagiert.

Ebenfalls bedeutsam war dieser Wandel für die Bildungseinrichtungen der Stadt. Vor dem Bau der Halle waren Schulklassen oft durch schlechtes Wetter davon abgehalten worden, die Eisbahn zu nutzen. Mit dem neuen, wetterfesten Ice Dome öffneten sich neue Türen für pädagogische und sportliche Programme. Lehrer konnten nun, unabhängig von Regen oder Sonnenschein, mit ihren Klassen die Eisbahn besuchen, was den Ice Dome zu einem integralen Bestandteil des schulischen Lebens in Schweinfurt machte. So wurde das Gebäude zu mehr als nur einer Sportstätte – es wurde zu einem Zentrum der Gemeinschaft, Bildung und sportlichen Exzellenz.

Ein halbes Jahrhundert der Inspiration und des sportlichen Geistes

Heute steht der Ice Dome nicht nur für die Geschichte des Eissports in Schweinfurt, sondern auch für die Träume und Bestrebungen einer Gemeinschaft. Er ist ein Symbol für die Träume, Bestrebungen und den unerschütterlichen Gemeinschaftsgeist der Menschen in Schweinfurt. Seit Generationen inspiriert und beherbergt er Eisläufer und Eishockeyspieler, dient als Austragungsort für zahlreiche Wettkämpfe und Veranstaltungen und hat sich zu einem zentralen Treffpunkt für Sportbegeisterte entwickelt.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser lebendigen Gemeinschaft sind die Mighty Dogs, die Eishockeymannschaft des ERV. Nach einer Neugründung des ERV im Jahr 1946, trat die Eishockeymannschaft in der Saison 1985/86 erstmals im höherklassigen Liegenspielbetrieb an. Die Mighty Dogs haben sich im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Vereinslebens entwickelt und bringen jährlich zahlreiche Fans in den Ice Dome. Diese Fans jubeln gemeinsam, feiern die Siege ihrer Mannschaft und tragen so zur lebendigen und enthusiastischen Atmosphäre bei, die die Gemeinschaft zu einem ganz besonderen Ort macht.

Ein Blick in die Zukunft: Der Ice Dome als Symbol des Fortschritts

Das 50-jährige Bestehen des Ice Domes ist ein Anlass, nicht nur zurückzublicken, sondern auch nach vorn zu schauen. Er steht als Symbol für die Fähigkeit einer Gemeinschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und an neue Herausforderungen anzupassen. Der Ice Dome – heute im Besitz der Stadt Schweinfurt selbst –  bleibt ein zentraler Punkt in Schweinfurts Kultur und wird weiterhin als eine Plattform für sportliche Exzellenz, soziale Interaktion und gemeinschaftliche Bestrebungen dienen.

VEREINT IN WEISS-BLAU.