Legenden im Gespräch…!

Mighty DOGS – Legenden im Gespräch

Unter der Rubrik „Mighty DOGS – Legenden im Gespräch“ stellen wir Euch verdiente Menschen um
das Schweinfurter Eishockey vor. Heute im Gespräch Steffen Görlitz. Steffen spielte 10 Saisons für die
erste Mannschaft des ERV und ist aktuell bei einem regionalen Wasserstrahl-Unternehmen in
Schweinfurt tätig.

MD: Hallo Steffen, vielen Dank, dass du Dir die Zeit nimmst und bereit bist unsere Fragen zu
beantworten. Was hat dich zum Eishockey gebracht?
Steffen: „In der damaligen DDR wurde die Meisterschaft regelmäßig zwischen Weißwasser und Berlin
ausgespielt. Sport wurde in der DDR sehr groß geschrieben. Ich wurde in der 1. Klasse bei einem
Sichtungslehrgang zu einem Probetraining eingeladen. Dort wurde entsprechend aussortiert und
mich hat man behalten. Ab der Ersten Klasse bis zur dritten Klasse waren wir Kleinstschüler. Dann
ging es direkt zur Sportschule. Dort wurde ich in der ersten Mannschaft eingesetzt. Da waren wir 14
Jungs und 7 Frauen.“

MD: Was begeistert Dich am Eishockey?
Steffen: „Insgesamt habe ich 30 Jahre Eishockey gespielt – da war es die Vielfältigkeit. In der Jugend
war es die Gemeinschaft und natürlich war es ein Schulfach. Wir wurden in der DDR in einem
Schulfach Eishockey nicht nur auf dem Eis ausgebildet. Wir lernten auch Boxen, Ringen, Fußball und
sonstige Mannschaftsportarten. Wir hatten ja auch nur ein halbes Jahr Eishockey. Abschließend
durch lief ich sogar eine Ausbildung. Daher habe ich dem Eishockey vieles zu Verdanken.“

MD: Warum bist Du in Schweinfurt gelandet?
Steffen: „Nach der 10 Klasse und dem Ende meiner Ausbildung, hatte ich keinen Vertrag bekommen.
Somit wechselte ich nach Crimmitschau, nach Erfurt und wieder nach Crimmitschau. Als Jari Pasanen
in Schweinfurt Chef-Trainer wurde, erinnerte er sich an mich. Ich wurde zu einem Probespiel
eingeladen und das war ein Meisterschaftsspiel in Selb. Dort habe ich wohl nicht so schlecht gespielt,
dass ich weiter hier spielen durfte. Die Mannschaft hat super gepasst und es war für mich mal was
Neues. Es mag aber auch an den legendären Vertragsverhandlungen gelegen haben. Es war ein Anruf
zur Verabredung zum Grillen. Bei einem Bier wurde verhandelt, man einigte sich innerhalb kurzer
Zeit und dann wurde es umgehend begossen. Somit war ich 10 Saisons für den ERV auf dem Eis.“

MD: Wer war dein interessantester Mitspieler?
Steffen: „Einige – jetzt darf ich nur keinen vergessen ;-) – (Kurze Pause….)
Zu Oberligazeiten war es Gustavson und Sergej – zwei von der Menge, die ich noch in Erinnerung
habe. Zur Bayernligazeit hatte ich mit Beppy Eckmair einen guten Partner in der Abwehr an meiner
Seite. Allerdings ist mir das Trainingslager in Kanada mit meiner Mannschaft aus Erfurt im Jahr 2000
noch am stärksten in Erinnerung. Wir waren eine hammertolle Mannschaft und das Trainingslager
war beeindruckend und machte unglaublichen Spaß. Allerdings hatten wir das ein oder andere
Hindernis mit dem Zoll zu bewältigen.

MD: Welches Spiel hast Du positiv in Erinnerung?
Steffen: „Die Spiele gegen Haßfurt bei ausverkauften Hallen und den Siegen im Penalty Schießen.
Spiele in Crimmitschau vor allem, wenn man dort als Sieger vom Eis geht.

MD: Du bist in der ERV Statistik unter Vorlagen aller Spieler auf Platz 5 und bei den Strafen auf Platz
2…..
Steffen: (Verschmitztes Lächeln) – „Wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt. Statistiken hatte ich nie
im Auge. Das mit den Vorlagen freut mich dennoch, da ich nie ein Egoist auf dem Eis war.“

MD: Du bist mit den Dogs erst Oberliga-Meister und dann Landesliga-Meister geworden – welche der
beiden war die intensivere Meisterschaft?
Steffen: „Von der Oberliga in die Landesliga zurück war auf jeden Fall ein Schritt zurück und ich
musste mich umstellen und daran gewöhnen. Das Niveau war schon anders und ich musste ruhiger
werden. Heute ist das in der Landesliga ein ganz anderes Niveau. Ein richtiges top Niveau. Beide
Meisterschaften waren für mich toll“

MD: Wir Fans haben dich für Deinen Penalty-Schuss gefeiert….
Steffen: „Ich habe den Schuss nicht extra Trainiert. Im Training ab und an mal was ausprobiert und
bisschen was getestet. Das ich immer der letzte Schütze war… Das wurde Bestimmt und somit war es
doch klar. Ich mach das. Ich habe immer den gleichen Move gemacht. Außer einmal gegen Haßfurt,
denn da hatten wir im Spiel schon einen Penalty und ich dachte der Torhüter kennt das ja jetzt
schon.“

MD: Bist du heute noch mit dem Eishockey verbunden, wie zum Bespiel Nachwuchsarbeit?
Steffen: „Nein das hat sich nicht ergeben.“

MD: Unsere Nationalmannschaft hat bei der WM 2021 mit viel Körpereinsatz und Blocken von
Schüssen gespielt. Du als alter Haudegen in der Abwehr, das tut doch beim Zuschauen weh……
Steffen: (Man spürt, dass er noch heute den Schmerz von geblockten Schüssen kennt ;)!)
„Das ist eine der deutschen Tugenden – sich in jeden Schuss reinwerfen. Als jedoch im Spiel gegen
Kanada der Abwehrspieler dreimal in kurzer Zeit getroffen wurde, da wusste ich das tat wirklich
richtig weh. Aber die Jungs machen einen tollen Job und sind eine gute Mannschaft.“

MD: Hast du Leon Draiseitl beobachtet? Wie siehst du sein frühes Ausscheiden in den Playoffs?
Steffen: „Ich beobachte das nur ein bisschen. Allerdings das frühe Ausscheiden bei den Playoffs ist
schade – scheiße und richtig bitter. Man sieht und erkennt, dass Leon sehr schnell ist. Sehr schnell
und dabei noch weiß was er tut.“

MD: Wenn du einen Wunsch für die Migthy Dogs frei hättest, wünscht Du Dir………….
Steffen: „Sportlich interessantes Eishockey – was fürs Auge auf dem Eis“

MD: Zum Abschluss noch eine kurze Antwort aus den beiden Vorlagen:
Freifläche oder Halle >> Ich sage Freifläche
Abwehr oder Sturm >>> Klar Abwehr
Heimspiel oder Auswärtsspiel >> Heimspiel – Wobei Auswärts kann auch gut sein – Bei besonderer
Rivalität – das kann sehr motivieren sein.
Kunsteis oder Seefläche >> Seefläche ist gut
Bratwurst oder Bockwurst >> Bratwurst
Glühwein oder Bier >> Bier
Kanadisch oder russisch >> beide Gut – somit 50/50

MD: Ein kurzes Schlusswort von Dir Steffen?
Steffen: „Ich würde mir wünschen, dass nicht alle ehrenamtlichen Förderer und Ehemalige so in den
Wind geschossen werden. Für die „Alten Herren“ und „Ehemaligen Spieler“ wünsche ich mir eine
Eiszeit von einer Stunde in der Woche.“

MD: Das hat richtig Spaß gemacht mit Dir. So wie Du auf dem Eis agiert hast, so locker und frei war
die Zeit hier mit Dir. Vielleicht werden ja einige Deiner Wünsche in Erfüllung gehen und wir freuen
uns dich regelmäßig im Dome zu treffen.

Das Medienteam sagt Danke und wünscht Dir weiter alles Gute!

VEREINT IN WESS-BLAU.