Legenden im Gespräch…!

Unter der Rubrik „Mighty Dogs – Legenden im Gespräch“ stellen wir Euch verdiente Menschen um das Schweinfurter Eishockey vor. Heute im Gespräch der aktuelle Abteilungsleiter vom Rollhockey Martin Krönert. Martin hatte 15 Spielzeiten für die erste Mannschaft des ERV, was Ihn für uns zur Migthy-Dogs Legende macht.

MD: Hallo Martin, vielen Dank, dass du Dir die Zeit nimmst und Dich für ein paar Fragen zum ERV und dem Eishockey in Schweinfurt zur Verfügung stellst. Du führst nach unseren Unterlagen eine Liste der Legenden mit den meisten Saisons für die erste Mannschaft vom ERV Schweinfurt an, obwohl dein Herz neben dem Eishockey auch für Rollhockey schlägt. Martin was hat dich zum Eishockey gebracht?
Martin: „Meine Eltern haben mich 1975 zu einem Ferienkurs für Rollschuhlaufen angemeldet und seitdem bin ich hier. In den Sommermonaten 1976-1983, habe ich ausschließlich Rollschnelllaufen gemacht. Das war für mich eine erfolgreiche Zeit, die ich mit mehreren Bayerischen Meisterschaft krönte. In den Wintermonaten war es dann Eishockey. Parallel versuchten wir den Eisschnelllauf. Wir nutzen die Eisfläche und fuhren kleine schnelle Runden. Aus der Ferne betrachtet, haben wir das Short-Track Rennen erfunden. Im Dezember 1979 war es dann soweit und ich hatte mein erstes Eishockey-Spiel für den Nachwuchs des ERV. Nur 6 Jahre später war ich Teil der ersten Mannschaft. Mein erstes Spiel fand in Heilbronn statt – unser damalige Trainer war kein geringerer als Randy Neal. 1996 legte ich eine Eishockey Pause ein und spielte mit dem ERV eine Saison Rollhockey in der ersten Liga. In den nächsten Jahren war dann der ein oder andere Einsatz als Feuerwehrmann on ICE. Mit weiteren 8 Jahren für unsere 1b kam ich gesamt auf über 600 Eishockey – Spiele für den ERV.

MD: Was begeistert Dich am Eishockey?
Martin: Am meisten ist es die Geschwindigkeit und die Schnelligkeit im Spiel. Dazu die Vielfältigkeit der Abläufe: Skaten – Schießen – Übersicht – alles gleichzeitig.

MD: Wer war Dein interessantester und / oder ausgewöhnlichster Mitspieler?
Martin: Eine schöne und erfolgreiche Zeit hatten wir in den Jahren 1987 bis 1993 mit unserem Spieler-Trainer Jamie Fiesel. In sehr guter Erinnerung ist mir Martin Müller geblieben. Aus einer höheren Liga kommend, war er in keiner Weise überheblich. Er war ein sehr hilfsbereiter und menschlicher Kollege, von dem ich sehr viel lernte. Die Krönung war das Zusammenspiel in einer Reihe.

MD: Welches Spiel hast Du noch in positiver Erinnerung?
Martin: Ein Auswärtsspiel in Crimmitschau. An einem Freitagnachmittag mit dem Bus über nicht ausgebaute Straßen in den Osten. Wie es der Zufall wollte, kamen wir zu spät an und uns empfingen 7000 Mann in einem Hexenkessel. Die Zuschauer standen direkt an der Band und waren Auge in Auge zu uns Spielern, ohne Netz und Plexiglas. Wir haben dann das Spiel noch gewonnen. Ein unvergesslicher Abend.
Ebenfalls in Erinnerung ist mir 1999 als wir das erstmal unter dem Dach spielen durften. Eine Menge an Zuschauern, tolle Stimmung und sehr gute Spiele. Das war auch die Zeit, als zum Beispiel Bruce Hardy in meiner Mannschaft spielte.

MD: Warum ist der ERV Dein Verein?
Martin: Wir sind eine große Familie und ich habe hier meine Freunde. Ich bin beim ERV seit 45 Jahren und es sind ganz viele Freundschaften entstanden, die bis heute noch Bestand haben. Vor Jahren habe ich beim Eislauf meine Frau kennengelernt und wir sind heute noch mit meinen Eltern und beiden Töchtern sehr gerne hier beim Rollhockey und ehrenamtlich tätig. Als ERV Schweinfurt haben wir bei unseren Mitstreitern über die Grenzen hinaus einen guten Ruf genossen und wir waren überall immer herzlich Willkommen. Über den ERV sagt man heute noch, dass die Verantwortlichen immer Wort gehalten haben. Ich selber habe nur für den ERV gespielt und das werde ich auch zukünftig so beibehalten. (Lächeln).

MD: Verfolgst Du andere Ligen?
Martin: Ab und an schau ich mir mal ein spannendes und gutes Spiel in der DEL im TV an. Allerdings war das aktuell nicht so berauschend, da ohne Zuschauer. Mehr Augenmerk lege ich auf die NHL. Ein Spiel live zu sehen ist sehr beindruckend. Ich hatte das Vergnügen ein Spiel in Calgary zu sehen und noch ein Spiel in New York – Rangers gegen Pittsburgh. Eine Menge super guter Eishockey – Spieler und ein Crosby ist auf dem Eis aus den beiden Mannschaften hervorgestochen.

MD: Wie ist Deine Meinung zu Leon Draisaitl?
Martin Ich bin begeistert und wie du schon fragtest, das ist nicht nur Talent. Er muss auf jeden Fall eine Menge an Training absolvieren. Für die erste Mannschaft beim ERV hast du an drei Tagen Training – Freitag und Sonntag im Regelfall Spiel – davon eins Auswärts. Wenn du am Freitag, für den Trainer eine ungenügende Leistung gebracht hast, dann war es sogar möglich, dass am Samstag Training war. Ich wünsche Leon auf jeden Fall einen Titel, damit er zu den Großen gehört. Allerdings ohne gute Abwehr gewinnst Du keinen Titel.
Wenn Du einen Wunsch für die Dogs frei hättest, wünscht Du Dir………
.. mehr Zuschauer. Ich kann mich erinnern, dass wir Ende der 70er bei offenem Station regelmäßig vor 1800 bis 2000 Zuschauern spielten. Laut einem alten Zeitungsartikel in meiner privaten Sammlung über den ERV hatten wir mal 2600 Zuschauer. Ebenfalls toll waren die erstens Saisons mit Dach. Daher wünsche ich mir wieder ein tolle und beeindruckende Stimmung mit Zuschauern.

MD: Zum Abschluss noch eine kurze Antwort aus den beiden Vorlagen:
Martin: Freifläche oder Halle >> ich sage Halle
Abwehr oder Sturm >> Schwere Frage. Ich begann als Stürmer und spielte dann Abwehr… Sturm
Heimspiel oder Auswärtsspiel >> ganz klar Heimspiel
Kunsteis oder Seefläche >> Eis in der Halle – ich war glaube ich erst zweimal auf dem See
Bratwurst oder Bockwurst >> Bratwurst
Glühwein oder Bier >> am liebsten Beides wobei es ist Bier nach kurzer Überlegung.
Kanadisch oder russisch >> unser Spiel war früher meist Kanadisch geprägt.

Vielen Dank Martin, dass Du uns die Fragen so ausführlich und ehrlich beantwortet hast. Das Medienteam wünscht Dir und Deiner Familie wieder und weiterhin viel Spaß beim ERV und viel Erfolg als Abteilungsleiter beim Rollhockey.

VEREINT IN WEISS-BLAU.