Leidenschaftlicher Saisonauftakt

Mighty Dogs bezwingen Dorfen nach Penaltyschießen

ERV Schweinfurt – ESC Dorfen 3:2 n.P. (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0)

Gleich im ersten Bayernliga-Saisonspiel kamen die Zuschauer im Schweinfurter Icedome voll auf ihre Kosten. Nach aufopferungsvollem Kampf sicherten sich die Gastgeber durch den Treffer von Alexander Asmus gegen den ESC Dorfen den Extrapunkt im Penaltyschießen. Entsprechend zufrieden war Trainer Andreas Kleider nach der Partie: „Jeder hat alles dafür getan, dass wir am Ende als Sieger vom Eis gehen, auch wenn dazu gerade im Penaltyschießen auch etwas Glück gehört. Das haben wir uns in den 65 Minuten zuvor aber auch erarbeitet.“ Zumal die Mighty Dogs mit ihren Kontingentspielern Dylan Hood und Joey Sides im Gegensatz zum letzten Vorbereitungsspiel am Freitag gegen Haßfurt, dass mit 6:3 gewonnen wurde, auf zwei Stützen des Teams verzichten mussten. Denn Hood erhielt gegen den Landesligisten nach einer Auseinandersetzung eine 5-Minuten-plus-Spieldauerstrafe und musste entsprechend beim Saisonauftakt zuschauen. Sides klagte nach einem Check gegen den Kopf aus demselben Spiel über Kopfschmerzen und stand daher nicht zur Verfügung. „Eine Gehirnerschütterung ist es wohl nicht. Wir haben ihn aber vorsichtshalber rausgelassen und hoffen, dass er unter der Woche wieder ins Training einsteigen kann.“ So musste Kleider die geplanten Reihen gleich zum Auftakt gegen den ESC, der selbst auch mit Personalproblemen zu kämpfen hatte und nur mit drei gelernten Verteidigern angereist war, umkrempeln, was von Beginn an gut funktionierte. Gleich mit der ersten Überzahl, in den vergangenen Spielzeiten nicht gerade die Paradedisziplin des ERV, gingen die Hausherren durch Nils Melchior in Führung (2.). Als mit Leonardo Ewald erstmals ein Schweinfurter auf der Strafbank platznehmen musste (7.), zeigten die Gäste allerdings, dass auch ihre Special-Teams bereits gut funktionieren und kamen schnell zum Ausgleich. „Dorfen hat natürlich ein sehr erfahrenes Team, dass in solchen Situationen natürlich besonders gefährlich ist.“ Dass war auch beim zweiten Gästetreffer zu sehen, der aber nicht in Überzahl fiel (37.). „Wir haben da leider in den entscheidenden Zweikämpfen etwas unglücklich agiert. Da müssen wir noch dazu lernen“, analysierte Kleider, ohne seinem jungen Team Vorwürfe zu machen. Der Treffer bedeutete den 2:2-Endstand nach 60 Minuten, da kurz zuvor Dennis Ostertag mit dem zweiten Powerplay-Tor die Mighty Dogs in Führung gebracht hatte (35.). Dass weder im Schlussdrittel, noch in der fünfminütigen Overtime weitere Treffer fielen lag zum einen an der Topleistung von Mighty Dogs Goalie Benedict Roßberg und zum anderen an der enormen Laufbereitschaft der Schweinfurter durch die die Routine der Dorfener kompensiert wurde. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass der ERV ab dem Schlussdrittel mit Joey Akers einen weiteren Ausfall verkraften musste. „Er hat im Mitteldrittel ein übles Foul einstecken müssen und konnte nicht mehr weitermachen“, erklärte Kleider seine Entscheidung, Kapitän Semjon Bär nach der zweiten Drittelpause in den Sturm zu beordern und in der Defensive auf fünf Verteidiger umzustellen.

Hatten die über 1800 Fans, die bei freiem Eintritt am Freitag in den Icedome gepilgert waren, im Vorbereitungsspiel gegen Haßfurt ein rassiges und torreiches Derby gesehen, bekamen die „nur“ knapp 450 Anhänger dieses Mal einen Krimi mit Überlänge zu sehen. In beiden Spielen präsentierte sich eine hungrige und einsatzfreudige Schweinfurter Mannschaft. Was von ihr in dieser Spielzeit zu erwarten sein darf wird sich vielleicht schon am kommenden Wochenende zeigen, wenn die Mighty Dogs in hoffentlich voller Besetzung auf die Bayernliga-Schwergewichte Miesbach und Erding trifft.

Schweinfurt: Roßberg – Fischer, Kleider, Bär, Marquardt, Heckenberger, Ewald – Grüner, Asmus, Münzberg, Melchior, Masel, Ostertag, Jo. Akers, Schlick, Ja. Akers.
Tore: 1:0 (2.) Nils Melchior (Dennis Ostertag, Christian Masel 5-4), 1:1 (7.) Tomas Vrba (Maximilian Steiner, Benedikt Dietrich 5-4), 2:1 (35.) Ostertag (Melchior, Kevin Marquardt 5-4), 2:2 (37.) Felix Wiedenhofer (Felix Lohmaier, Josef Folger). Tor im Penaltyschießen: Alexander Asmus. Strafzeiten: 18/25. Schiedsrichter: Reitz/Sintenis (Verhoeven/Worotnikow). Zuschauer: 446.

 

VEREINT IN WEISS-BLAU.

Text: Timo Pohlmann