Nächster Rückschlag für den ERV
Mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten EHC Klostersee wollten die Mighty Dogs den nächsten Schritt aus der sportlichen Krise und in Richtung Play-Offs machen. Stattdessen setzte es in der Grafinger Eissporthalle den nächsten, herben Rückschlag. Denn nach starkem Beginn unterlagen die Schweinfurter deutlich mit 3:6 (2:2, 1:4, 0:0) und verlieren den erhofften Platz acht immer mehr aus den Augen. Besonders das katastrophale Mitteldrittel wurde den Unterfranken dabei zum Verhängnis.
Bereits am Vortag, als der EHC Klostersee sein Nachholspiel in Bad Kissingen bestritt, schwante ERV-Coach Zdenek Vanc Böses. Zwar wurde die Partie nach zwei Dritteln abgebrochen, doch bis dahin dominierten die Gäste beinahe nach Belieben. Stark in der Defensive, lauffreudig, pass- und treffsicher in der Offensive. 5:0 führten die Oberbayern nach 40 Minuten, bis es aufgrund eines Loches im Eis nicht mehr weiterging. Es wäre der vierte Sieg in Folge für die Grafinger gewesen. Denn eine Wertung steht noch aus. „Ich wusste, dass ein sehr starker Gegner auf uns zukommt und es sehr schwer wird“, warnte Vanc, dessen Team das Hinspiel noch nach Verlängerung mit 4:3 gewonnen hatte.
Und scheinbar erhörten die Schweinfurter die Worte ihres Trainers und legten, wenn auch mit etwas Glück, einen Traumstart hin. Jan Kouba verwertete erst nach Vorlage Simon Knaups – und legte nach einer Viertelstunde selbst nach. Gnadenlos effektiv zeigten sich die Mighty Dogs. Denn es waren laut Vanc die einzigen beiden Möglichkeiten. Die Hausherren hingegen, denen zunächst etwas die Spritzigkeit fehlte, setzten den ERV zwar immer wieder unter Druck, trafen aber nicht. Erst Bob Wren brach nach 17 Minuten den Bann für die überlegenen Oberbayern, die, erneut durch Wren, sogar noch vor dem Seitenwechsel ausglichen.
„Sie bespielten unsere Zone und drängten uns in die eigene Hälfte. Sie waren schon im ersten Drittel die bessere Mannschaft“, so Vanc, der hernach auf den angeschlagenen Daniel Tratz verzichten musste. Alexander Andrusovich und Marcel Grüner waren gar nicht erst mit nach Klostersee gereist. So versetzten die Gastgeber den Schweinfurtern mit einem Doppelschlag durch Andreas Persson und Raphael Kaefer den nächsten Nackenschlag, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. „Sie haben drei sehr starke Reihen, denen wir nur wenig entgegenzusetzen hatten“, erkannte auch Vanc die Überlegenheit des Kontrahenten an, der noch im zweiten Drittel auf 6:3 davonzog.
Es sollte die Vorentscheidung sein. Die Schweinfurter warfen im Schlussdrittel zwar nochmals alles in die Waagschale und Vanc stellte auf zwei Reihen um, wirklich gefährlich wurden sie den sehr solide verteidigenden Hausherren aber nur selten. Souverän brachten die den Sieg, begünstigt durch zwei ERV-Strafzeiten, ins Ziel und schieben sich damit bis auf Rang sechs vor. Für die Mighty Dogs, die das zweitschlechteste Rückrunden-Team sind, rücken die Play-offs hingegen in immer weitere Ferne. „Wir schauen nun nur noch auf uns und müssen unsere Leistung wieder stabilisieren. Wenn wieder alle gesund sind, können wir mit jedem mithalten“, hat Vanc noch immer Hoffnung, die Post-Season zu erreichen.
EHC Klostersee – ERV Schweinfurt 6:3 (2:2, 4:1, 0:0)
Schweinfurt: Kessler – L. Kleider, Knaup, A. Kleider, Köder, Schadewaldt, Faust, Schäfer – Ledin, Oertel, Kouba, Tratz, Rypar, Zajic, Manger, Trolda, Straka. Tore: 0:1 (7.) Kouba (Knaup), 0:2 (15.) Kouba (Zajic), 1:2 (17.) Wren (Baumhackl, Persson), 2:2 (20.) Wren (Quinlan, Kritzenberger), 3:2 (22.) Persson (Wren), 4:2 (23.) Kaefer, 5:2 (31.) Wren (5-4), 5:3 (37.) Schadewaldt (Zajic, Straka, 5-4), 6:3 (39.) Wieczorek (Kritzenberger, Hummer). Strafminuten: 10/14. Zuschauer: 322.
Quelle: Mainpost