Verstärkung für die Defensive
Die Mighty Dogs haben auf die Verletzung von Ex-Kapitän Andreas Kleider reagiert und den Deutsch-Tschechen Jakub Körner verpflichtet. Der 40-jährige Verteidiger wechselt aus der Thüringer Landeshauptstadt an den Main. Für die Black Dragons Erfurt stand er in der abgelaufen Saison 41-mal in der Oberliga Nord auf dem Eis. Jakub Körner zeichnet sich vor allem durch sein gutes Stellungsspiel und seine Zweikampfstärke aus, zudem verfügt der Defensivspezialist über reichlich Spielpraxis in höheren Ligen. Der im tschechischen Brno geborene Verteidiger kann auf die Erfahrung von neun DEL-, 220 DEL2- und über 370 Oberliga-Partien zurückgreifen. Jakub Körner stand dem Medienteam Rede und Antwort:
Willkommen bei den Mighty Dogs, Jakub! Deine Vita ist durchaus beeindruckend. Überwiegend in der DEL2 aktiv gewesen, hast Du auch schon DEL gespielt. Wie würdest Du deine Karriere beschreiben?
Jakub: „Danke! Ehrlich gesagt: Eishockey ist mein Leben. Es gibt schöne Zeiten und schlechte Zeiten. Aber insgesamt bin ich zufrieden . Es gibt nicht viele, die mit ihrem Hobby Geld verdienen konnten.“
Du hast auch zu Beginn der 2000er Jahre für den Rivalen aus Haßfurt gespielt. Da waren Derbys gegen Schweinfurt natürlich auf dem Programm. Wie hast Du diese Derbys erlebt?
Jakub: „Derbys sind natürlich was spezielles. Nicht nur für die Fans, aber auch für uns Spieler. Du kannst drei Spiele davor verlieren, aber dann kommt das Derby und wenn du gewinnst, ist alles wieder ok! In Haßfurt haben wir leider fast alle verloren.“
Zuletzt warst Du in Erfurt – unweit von Schweinfurt entfernt. Wie kam es letztendlich dazu in die Kugellagerstadt zu wechseln?
Jakub: „Ich war am Anfang der Saison noch in Passau, aber da haben wir nach drei Trainingseinheiten einen positiven Spieler gehabt und mussten in die Quarantäne. Danach gab es ein paar Unstimmigkeiten und ich hab für mich eigentlich entschieden, dass ich aufhöre. Danach habe ich noch paar Angebote erhalten, aber wollte eigentlich nicht mehr. Bis mich Steffen Reiser angerufen hatte. Meine Frau hat gesagt, ich soll noch spielen gehen! Wenn ich nicht zu Hause bin, ist es ruhiger!“ (lacht)
40 Jahre Jung – im Fußball ist man da bereits meist in Rente. Wie hältst Du dich Fit und wie hungrig bist Du noch?
Jakub: „Man ist so alt, wie man sich fühlt. Ich bin noch von der alten Schule. Für mich spielt das Alter keine Rolle. Ob Alt oder Jung: ich will immer gewinnen! Und fit halten muss mich eigentlich immer, weil ich muss immer besser sein als mein Sohn. Der spielt Fußball und wird jetzt 14 Jahre alt. Bis jetzt ist er nur auf der PlayStation besser!“ (lacht)
An welche Highlights erinnerst Du dich in deiner Karriere?
Jakub: „Highlights gibt es viele. Erstes Spiel für die Nürnberg Ice Tigers zum Beispiel. Da war ich noch jung (Augenzwinker). Eigentlich war es fast überall schön, wenn wir gewonnen haben . Aufstieg zweimal mit den Dresdner Eislöwen.“
Es gibt nicht nur Highlights, sondern auch Spiele zum vergessen. Welches Spiel ist Dir negativ in Erinnerung geblieben?
Jakub: „Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Mehrere bestimmt. Hauptsächlich die Spiele, wo du eigentlich schon gewonnen hast und in den letzten drei Minuten hast es dann verloren. Crimmitschau vs Dresden – 6:7 in der ausverkauften Arena. Drei Minuten vor Schluss führen wir 6:4 und verlierst am Ende. Unvorstellbar eigentlich, aber es ist passiert.“
Kurzsteckbrief
Geburtsdatum: 03.12.1979 in Brünn, Tschechoslowakei
Alter: 40 Jahre
Nationalität: Deutschland/ Tschechien
Größe: 1,87 Meter
Gewicht: 92 kg
Position: Verteidiger
Bisherige Vereine:
1997 bis 1999: Nürnberg Ice Tigers
1999 bis 2000: EV Regensburg
2000 bis 2001: Selber Wölfe
2001 bis 2004: ERC Haßfurt
2004 bis 2006: Dresdner Eislöwen
2006 bis 2007: SC Bietigheim-Bissingen
2007 bis 2009: Dresdner Eislöwen
2009 bis 2014: ESV Kaufbeuren
2014 bis 2017: Eispiraten Crimmitschau
2017 bis 2018: EHC Freiburg
2018 bis 2020: Black Dragons Erfurt
Leistungsdaten 2019/20
Oberliga-Nord: 41 Spiele / 16 Assists
Die Mighty Dogs wünschen Jakub Körner einen erfolgreichen Start und eine verletzungsfreie Zeit bei uns in Schweinfurt.
Foto: Photoart Roland Körner