Vier aus Sechs gegen starke Konkurrenz
ERV mit neuen alten Gesichtern in Top-Verfassung
Zwei Schnapszahlen haben den Schweinfurter Mighty Dogs nicht nur Glück, sondern auch zwei altbekannte Spieler auf dem Eis beschert. Denn bereits am Freitag lief Jona Schneider mit der Rückennummer 77 in der Verteidigung für den ERV beim 6:2-Erfolg in Ulm auf. Er füllte damit die Lücke, die die Handverletzung von Kevin Heckenberger gerissen hat, der sechs bis acht Wochen auszufallen droht. Im Heimspiel gegen Tabellenführer Peißenberg gesellte sich dann auch noch der frühere Kapitän der Mighty Dogs, Simon Knaup, mit der Nummer 55 hinzu, der somit die Rückkehr seines Nachfolgers im Amt, Semjon Bär, in den Sturm ermöglicht. Dort vertritt er den an der Hand operierten Neuzugang Nils Münzberg, dessen Rückkehr sogar noch später erwartet wird. Beide Spieler sind eigentlich fester Bestandteil der 1-b-Mannschaft, hatten aber, ebenso wie Pascal Schäfer, bereits vor Saisonbeginn ihre Bereitschaft signalisiert, im Bedarfsfall auszuhelfen.
„Dass dieser Fall nun so schnell eintritt, hatte ich nicht erwartet“, so Schneider, der gerade in den letzten Zügen seiner Weiterbildung zum Meister im Bereich der Landwirtschaft ist. Auf die Frage, was nach zwei Spielen am Wochenende mehr schmerze, der Körper oder die unglückliche 6:7-Niederlage gegen den TSV Peißenberg, legte er sich schnell fest: „Da ich etwas angeschlagen bin ehrlich gesagt der Körper. Auch wenn wir natürlich gerne zwei Punkte mitgenommen hätten. Am Ende hat man dann aber auch die Klasse des Gegners gesehen, die ihre Chancen konsequent ausgenutzt haben.“ Dieses Ende kam in der Overtime nach nur 11 Sekunden ziemlich abrupt und brachte die Schweinfurter nach einer Achterbahn der Gefühle um den Extrapunkt. Zuvor hatten die Schweinfurter gegen den noch verlustpunktfreien Spitzenreiter ein sehr reifes erstes Drittel gespielt und waren durch Treffer von Verteidiger Kevin Marquardt und Kapitän Bär verdient mit 2:0 in Führung gegangen. Im Mitteldrittel kamen die Gäste dann aber immer besser ins Spiel und wurden durch einen Leichtsinnsfehler von Leonardo Ewald, der einige unglückliche Aktionen an diesem Abend hatte, ins Spiel zurückgeholt. Den 2:2-Ausgleich (33.) konterten die Hausherren jedoch postwendend durch einen strammen Schuss von Marcel Grüner, sodass das Team von Andreas Kleider mit einer knappen Führung ins Schlussdrittel gehen konnte. In diesem wurde es für die Zuschauer dann spektakulär oder aus Trainersicht auch vogelwild, wie Peißerbergs Headcoach Sepp Staltmayr gestand: „Das kostet dich als Trainer natürlich Nerven!“ Denn zunächst drehte sein Team binnen vier Minuten das Ergebnis, um dann bis zum Stand von 6:6 immer wieder vorzuelgen. Die Mighty Dogs allerdings schlugen immer wieder zurück und erzwangen durch drei Treffer von Neuzugang Joseph Sides schließlich die Overtime. „Da sieht man auf dem Eis, was auch in der Kabine zu spüren ist: Die Mannschaft hat einen tollen Zusammenhalt, was auch in der Kabine spürbar ist“, so Schneider, der ja auch in der Vorsaison mehrfach ausgeholfen hatte und somit den direkten Vergleich anstellen kann. Er wird nun auch am kommenden Freitag mit nach Pfaffenhofen reisen und strebt ansonsten eine Art Jobsharing mit den anderen beiden an. „Simon kann auswärts bei den Freitagsspielen nicht mit. Daher gehe ich davon aus, dass ich am Freitag gebraucht werde“, blickt Schneider möglicherweise auf ein Wochenende mit drei Spielen voraus. „Das ist eigentlich nicht der Plan, könnte aber passieren, weil wir mit der 1-b am Samstag auch ein Heimspiel haben.“ Glücklicherweise ein Heimspiel, denn für die Mighty Dogs stehen an den kommenden beiden Wochenenden nur reisen auf dem Programm. Dass diese aber auch erfolgreich sein können, zeigten die Schweinfurter am Freitag in Ulm, als die Mannschaft gegen einen sehr guten Gegner ein Höchstmaß an Effektivität demonstrierte und am Ende etwas zu deutlich mit 6:2 gewann, wobei Schneider gleich ein Tor beisteuerte. „Wir haben da fast alle unsere Chancen genutzt“, war Kleider zufrieden, wollte das Ergebnis aber nicht überbewerten. Insgesamt konnte er mit dem Auftritt seines Teams am Wochenende sehr zufrieden sein, auch wenn ihn die Niederlage direkt nach Spielschluss noch merklich ärgerte. Denn wie schon beim anderen Favoriten in Miesbach wäre für die Schweinfurter noch mehr drin gewesen. Möglicherweise Indizien für eine erfolgreiche Saison!
VfR Ulm/Neu-Ulm – ERV Schweinfurt 2:6 (1:3, 0:2, 1:1)
Schweinfurt: Roßberg – Kleider, Schneider, Bär Marquardt, Fischer, Ewald – Grüner, Hood, Sides, Melchior, Masel, Ostertag, Schlick, Asmus, Jo. Akers, Ja. Akers.
Tore: 0:1 (4.) Dylan Hood (Joseph Sides, Sean Fischer), 1:3 (14.) Stefan Rodrigues (Julian Tischendorf), 1:2 (16.) Jona Schneider (Alexander Asmus), 1:3 (18.) Sides (Hood, Asmus), 1:4 (21.) Lucas Kleider (Hood, Sides 5-4), 1:5 (33.) Kevin Marquardt(Asmus 5-4), 2:5 (44.) Dominik Synek, 2:6 (56.) Sides (Hood). Strafzeiten: 12/16. Schiedsrichter: A. Saal (T. Einfeld, L. Fischer). Zuschauer: 424.
ERV Schweinfurt – TSV Peißenberg 6:7 n.V (2:0, 1:2 3:4, 0:1)
Schweinfurt: Roßberg – Kleider, Fischer, Marquardt, Ewald, Schneider, Knaup – Grüner, Hood, Sides, Melchior, Masel, Ostertag, Schlick, Bär, Jo. Akers, Ja. Akers.
Tore: 1:0 (14.) Kevin Marquardt (Dylan Hood, Joseph Sides), 2:0 (15.) Semjon Bär (Moritz Schlick, Alexander Asmus), 2:1 (29.) Derek Mecrones (Brett Mecrones, Dejan Vogl), 2:2 (33.) Vogl (Christoph Frankenberg, Athanasios Fissekis), 3:2 (33.) Marcel Grüner (Sides), 3:3 (43.) Fissekis (Martin Andrä), 3:4 (45.) B. Mecrones (D. Mecrones, Maximilian Bauer), 4:4 (48.) Sides (Sean Fischer, Grüner 5-3), 4:5 (49.) Vogl (D. Mecrones), 5:5 (50.) Sides (Fischer, Hood), 5:6 (53.) Dominic Krabbat (D. Mecrones), 6:6 (54.) Sides (Grüner). Tor in der Overtime: 6:7 (61.) B. Mecrones (D. Mecrones). Strafzeiten: 4/4. Schiedsrichter:F. Meineke (F. Weinzierl, N. Zwingel). Zuschauer: 508.
Text: Timo Pohlmann / Mainpost
VEREINT IN WEISS-BLAU.