Vorbereitung auf die Abstiegsrunde
Vanc: „Wir brauchen alle fit“
Das 4:3 nach Penalty-Schießen im Weihnachts-Derby gegen den EC Bad Kissingen war ein Achtungserfolg für die Schweinfurter Mighty Dogs. Ein Muster allerdings ohne sportlichen Wert. Denn seit Mittwoch ist auch rein rechnerisch das klar, was sich in den vergangenen Wochen immer klarer angedeutet hatte: Der ERV wird ab dem 11. Januar in der Abstiegsrunde um den Verbleib in der Bayernliga kämpfen müssen. Zwar lieferten die Schweinfurter Mighty Dogs gegen starke Wölfe einen guten Auftritt ab und sicherten sich im Penalty-Schießen nicht unverdient den Extra-Punkt, vor allem auswärts ließen die Mighty Dogs aber in den vergangenen Wochen einfach zu viel liegen. „Wir waren die bessere Mannschaft. Wer das nicht gesehen hat, hat keine Ahnung von Eishockey“, stellte Kissingens Spieler-Trainer Mikhail Nemirovsky zwar selbstbewusst fest, blendete dabei allerdings aus, dass letztlich die Tore den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben.
Und da hatten die Schweinfurter 10 Minuten vor dem Ende gleich drei ausgezeichnete Möglichkeiten, auf 4:2 zu stellen und somit für die Vorentscheidung zu sorgen. Diese ließen sie aber, wie so häufig in dieser Saison, ungenutzt und durften sich folglich nicht beschweren, dass die Gäste in einer trotz nur zwei Reihen beeindruckenden Schluss-Offensive zum verdienten Ausgleich kamen. In der Overtime und vor allem im Penalty-Schießen behielten die Schweinfurter allerdings die Nerven und gingen daher eben nicht unverdient als Sieger vom Eis. „Ich bin froh über den Sieg und besonders über die Tatsache, dass wir nach einem sehr schwachen Spiel in Dorfen heute wieder kämpferisch und spielerisch überzeugt haben“, war ERV-Coach Zdenek Vanc merklich erleichtert, dass sein Team auch mit Blick auf die Abstiegsrunde vor über 1000 Zuschauern im Icedome überzeugen konnte.
Diese Leistung gelte es nun in den kommenden Spielen, die zur Vorbereitung auf die Abstiegsrunde dienen, zu konservieren. Dabei führt der Weg der Schweinfurter am Freitag zunächst nach Pegnitz (19.30 Uhr). „Da wollen wir natürlich drei Punkte holen“, lässt Vanc vor dem Duell mit Tabellenschlusslicht erst gar keinen Zweifel aufkommen. Ein Selbstläufer wird aber auch diese Partie nicht werden. Denn der EV überraschte am zweiten Weihnachtsfeiertag mit einem Auswärtssieg in Königsbrunn, der wieder einmal zeigte, dass in der Bayernliga kein Team im Vorbeigehen zu besiegen ist.
Zudem ist nicht klar, ob der ERV personell besser aufgestellt sein wird als noch am Mittwoch, als Vanc wieder einmal fünf Spieler ersetzen musste. So fehlte neben den schon seit mehreren Spielen fehlenden Aleksander Andrusovich und Daniel Tratz auch Pascal Schäfer und Christopher Schadewaldt (beide verletzt) sowie Maximilian Rabs (verhindert). Gerade bei den Verletzten werde man kein Risiko eingehen. „Lieber warten wir noch ein bisschen, um sie dann zur Abstiegsrunde wieder an Bord zu haben“, betont Vanc.
Ein echter Prüfstein für die wichtige Saisonphase wartet dann am Sonntag, wenn der EHC Königsbrunn in Schweinfurt zu Gast sein wird (Icedeome, 18 Uhr). „Sie haben einige neue Spieler im Vergleich zum Hinspiel, sind sehr stark, hungrig und kämpfen noch um einen Platz in der Aufstiegsrunde“, so Vanc. Die Mighty Dogs können allerdings spätestens jetzt frei aufspielen. Zu erwarten ist aber auch, dass Vanc im Hinblick auf die Abstiegsrunde einiges ausprobieren wird. Denn klar ist, dass der Kampf um den Klassenerhalt für einen Aufsteiger zwar keine Schande, aber auch weniger als das Mögliche ist. Daher wird in den kommenden Wochen der bisherige Saisonverlauf im Verein analysiert und die nötigen Konsequenzen gezogen werden.
Dabei sind Nachverpflichtungen ebenso ein Thema, wie die Umstrukturierung des Kaders oder disziplinarische Maßnahmen. „Wir sind mit zwei Spielern in Kontakt und werden da in den kommenden Tagen entscheiden“, so ERV-Vorstand Sergej Chevallier. Und sein Vorstandskollege Stefan Greier ergänzt: „Wenn wir einen Ausländer verpflichten, dann würde es auf eine Veränderung des Kaders hinauslaufen. Denn wir werden nicht der Verein sein, der sich nicht an die Absprachen bezüglich der Ausländerregelung hält.“
Quelle: Mainpost