Zwei Siege der Mighty Dogs – aber ein völlig entnervter Trainer
Auch wenn nach dem vergangenen Wochenende für die Mighty Dogs fünf Punkte und damit erstmals in dieser Saison zwei Siege an einem Wochenende zu Buche stehen – die leistungsmäßige Achterbahnfahrt bei den Schweinfurtern setzt sich auch in der Abstiegsrunde weiter fort. „Die Mannschaft bringt mich noch ins Grab“, resümierte Trainer Andreas Kleider nach zwei Spielen in denen der ERV wieder einmal zwei Gesichter präsentierte. Da war zunächst im Heimspiel gegen Pfaffenhofen das im positiven Sinne lässige Gesicht, als sich die Hausherren auch von einem frühen Rückstand (2.) nicht schocken ließen und die Partie mit beherztem Auftreten bis zur ersten Pause in ein 3:1 drehten.
Im Schlussdrittel sind die Mighty Dogs völlig von der Rolle
Im zweiten Drittel zogen die Mighty Dogs auf 5:1 davon, um dann ihr nachlässiges Gesicht zu präsentieren. Bereits beim 2:5 ließen sie Pfaffenhofens Kapitän Robert Neubauer unbehelligt von der Außenbahn vor das Tor ziehen und einschießen. Im Schlussdrittel waren die Schweinfurter dann völlig von der Rolle und gaben den deutlichen Vorsprung noch vollends aus der Hand.
Am Ende konnten die Gastgeber fast froh sein, sich noch in die Overtime gerettet zu haben, da sie sich durch teils fahrlässige Fouls im gegnerischen Drittel selbst unter Druck brachten. „Wir neigen leider zu schnell dazu, selbst innerhalb eines Spiels eine gewisse Arroganz zu entwickeln“, so der sportliche Leiter Gerald Zettner, der trotz der zwei Punkte, die Nils Melchior in der Overtime (62.) gesichert hatte, den sportlichen Ernst der Lage betonte.
„Wir machen es im ersten Drittel richtig gut. Und dann meinen einige wieder, machen zu können, was sie wollen.“Trainer Andreas Kleider zum Auftreten der Migthy Dogs
Und auch Kleider war der Verzweiflung nahe: „Wir machen es im ersten Drittel richtig gut. Und dann meinen einige wieder, machen zu können, was sie wollen. Da kriegst du keinen vernünftigen Aufbau hin, weil keiner mehr da ist, wo er eigentlich sein sollte.“ Das sahen auch vereinzelte Anhänger so, die genau das dem Trainer anlasteten und laut über dessen Ablösung nachdachten. Die Mehrheit der treuen Fans versammelte sich allerdings nach Spielschluss vor der Mannschaftskabine und stärkte ihr demonstrativ und lautstark den Rücken.
Ein Torschuss, der nicht hätte kommen dürfen
Ein Signal, dass möglicherweise motivierend wirkte. Denn in Geretsried am Sonntag zeigten die Schweinfurter trotz der Sperre von Sean Fischer, der nach seiner dritten Spieldauerstrafe gegen Pfaffenhofen auch noch am kommenden Freitag zuschauen muss, ein völlig anderes Gesicht. So zeigte der ERV eine taktisch disziplinierte Leistung und setzte die Vorgaben des Trainers konsequent um. Joseph Sides sorgte mit einem Penalty (49.) dafür, dass sich die Mannschaft diesmal auch für die gute Leistung belohnte. Allerdings geriet der Sieg noch einmal stark in Gefahr. „Erst mussten wir eine Unterzahlsituation überstehen und hatten dann eine 5-3-Überzahl. Ich habe den Jungs klar gesagt: Scheibe laufen lassen und nicht mehr schießen. Und dann wird trotzdem geschossen und wir kriegen fast noch ein Kontertor“, musste Kleider dann doch nochmal das fahrlässige Gesicht seiner Mannschaft ertragen.
Highlightvideo: https://sportdeutschland.tv/mighty-dogs-schweinfurt/highlights-2-spieltag-abstiegsrunde-mighty-dogs-vs-ec-pfaffenhofen